Jean Francois Deak arbeitete im Staatsdienst in Marseille in der Verwaltung. Die Arbeit am Computer befriedigte ihn jedoch nicht, so dass der Wunsch, etwas in seinen Händen entstehen zu
sehen, immer größer wurde. Jean-François absolvierte dann nebenbei eine Ausbildung zum Messerschmied - zum Forgeron. Nach einem beruflichen Zwischenstopp in Belgien verschlug es ihn
endgültig auf die Insel Korsika.
Seine traditionellen Messer mit den handgeschmiedeten Klingen sind auf der Insel einzigartig und mittlerweile in allen Ländern sehr gefragt. Er beherrscht nicht nur die
Klingenherstellung aus Karbonstahl, sondern auch die Herstellung von Damaszener-Stahl - die Königsdisziplin der Schmiedekunst: Über zwanzig Lagen von Carbon- und anderem Stahl werden erst miteinander
verschweißt, dann zur Rotglut gebracht und unter unzähligen Hammerschlägen auf dem Amboss geplättet, gefaltet, wieder geplättet - bis die Klinge die typische Form eines traditionellen korsischen
Hirtenmessers hat und "sein" Damastmuster fertig ist. Die empfindliche Oberfläche des Metalls beim Schmieden schützt er mit Borax vor Oxidation. Das Schmieden bei über 40
Grad im korsischen Sommer sei zwar die Hölle, wie Jean Francois Deak sagt, befriedigt ihn jedoch ungemein nach getaner Arbeit. Jean Francois Deak "lebt" Korsika.
Das Material für die Herstellung seiner Messer findet der Schmied ausschließlich auf der Insel, wie auch das Metall für die Herstellung seiner Klingen. Jean Francois Deak verwendet oft das
Eisen aus ausrangierten bäuerlichen Gerätschaften und Werkzeugen. Er behauptet, wenn ein Pflug bereits seit fünf oder mehr Generationen seine Dienste auf der Insel geleistet hat, ist sein
Eisen erst recht würdig, in einer Messerklinge verarbeitet zu werden.
Das Horn des Widders, Ziegenhorn und Oliven- und Wachholderholz verwendet der Schmied besonders gern für die Messergriffe. Es sind auch die Materialien von der Insel,
die schon seit Jahrhunderten Verwendung in der Messerherstellung finden. Dabei wird das Horn zunächst grob in der Länge zurechtgesägt, dann in Olivenöl gekocht und anschließend für
zwei Wochen in einer Presse gerade gebogen. In den Griff schleift er längs einen Spalt, in dem später die Klinge des Messers verschwindet.
Etwa acht bis zwölf Messer fertigt Jean-François in einem Monat - mehr ist nicht drin. Die zu seinen Messern angebotenen Lederetuis werden von seiner Frau in liebevoller Handarbeit angepasst und
gefertigt.
Jean-François Deaks Schmiede liegt ein paar Kilometer abseits der Straße nach Moltifao, im Norden der Insel ca. eine Autostunde von Bastia entfernt.
Jean Francois Deak ist eine große Bereicherung für uns und unsere Kunden. Wir sind stolz, ihn als Handelspartner gewonnen zu haben.
Eine interessante Dokumentation über die Insel Korsika und über Jean Francois Deak (ab Minute 5:20 - bis 8:00) finden Sie übrigens hier.