Korkenzieher und Ahle
Im Jahre 1840 tauchte die erste Ahle an einem Laguiole-Messer auf, um die aufgedunsenen Pansen der Tiere aufzustechen. Durch diesen Pansenstich konnte das aufgestaute Gas im Verdauungstrakt der
Tiere entweichen und das Tier so von seinen Schmerzen befreit werden.
Im Jahre 1880 kommt der Korkenzieher dazu, weil viele Aveyronäsen in den Pariser Kaffeehäusern als Kellner arbeiten und sich von ihrem Messer nicht trennen möchten.
In der heutigen Zeit besitzen die meisten Franzosen ein Laguiole mit einem Korkenzieher (tire bouchon), um damit die obligatorische Flasche Wein beim "casse-croûte" zu öffnen. Sie benutzen es,
wenn sie sich mit Freunden treffen, um Wein, Brot und Käse miteinander zu teilen. Der Franzose bezeichnet sein Laguiole mit Korkenzieher daher auch scherzhaft als sein Überlebensmesser. Die Ahle
findet heute vielfach Verwendung, sei es um ein Stück Leder zu durchstossen oder auch nur um einen Stein aus der Schuhsohle zu entfernen.
Laguiole- Taschenmesser mit Korkenzieher und Ahle sind schwer herzustellen. Sie verlangen von dem Messerschmied bei seiner Arbeit ein großes Maß an Genauigkeit, um Klinge, Korkenzieher und Ahle
auf engstem Raum funktionsfähig unterzubringen.